Haus -Chronik

Thalhäuslwirt

Früher Haus Nr. 76 ½ – heute Haus Nr. 1.

Früher Gemeinde Hundham – heute Fischbachau.

Die Besitzer

1863 Mesner Johann, Thalhäusler erbaute das Haus.
1876 Zehetmair Josef, zugleich Thalhäusler 1882 brannte das Haus ab und wurde im selben Jahr wieder aufgebaut
1903 Hilz Josef, * 1874, zu Bergen bei Inzkofen, † 1903 Elisabeth T.d.H.
1905 Hafner Georg
1910 Hutter Michael
1915 Holzwart Karl
1920 Ebersberger Andreas
1922 Weinhart Matthias
1927 Niedermeier Felix
1929 Hue August aus München, † 1930
1931 Gittner Andreas
1957-1966 Erbengemeinschaft. Pächter waren der Häusler Gustl († 1970) und seine Frau. Als das Anwesen verkauft wurde, pachteten sie mit ihrer Tochter Rosa (verehelicht Baumann) den Schmiedwirt in Elbach.
1966 Bergmeier, Kolbermoor. Das Anwesen brannte am 20.01.1969 total ab. Am gleichen Platz wurde ein Neubau errichtet, in welchem die Gastwirtschaft weitergeführt wurde.
1978 Jugendwerk St. Georg e.V., München 5, Kapuzinerstr. 39. Behindertengerechter Umbau u. 1985 Bau einer Mehrzweckhalle.

Lage

Etwa 300 m über dem Ort Feilnbach gelangt man auf einem ziemlich holprigen Sträßlein nach Thalhäusl. Der Weg führt steil bergauf am Osterbach entlang, eine Straße zwar, die aber wegen ihrer Gefährlichkeit für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist. Diese Straße führt kurz nach Weißenbach in die neue Verbindungsstraße zwischen der Leitzachtalstraße (Hundham) und der Straße von Feilnbach nach Aibling.

Die Kapelle

Neben dem Thalhäuslwirt wurde 1830 die Thalhäuslkapelle erbaut. Eine Votivtafel im Inneren dieser zwar einfachen, aber doch geräumigen Kapelle berichtet über die Entstehungsgeschichte: 

„Diese gedenct Tafel, erinnert uns an den Größten Schmerz den je ein Mutter-Herz empfunden hat. Den 20. März 1830 ging der 3 jährige Paulus Blammer, Sohn der Theres Huber vom Tal verloren, und kam nicht mehr zum Vorschein. In dieser Trübsal verlobte Sie zur Ehre Marias eine Kapelle zu errichten." 

Nach 1945 taten sich einige Heimatfreunde zusammen und setzten die Kapelle wieder instand. Es waren dies vor allem der Feilnbacher Kunstmaler Leo van Velden, sowie der in Weißenbach ansässige Architekt Willi Grothe (?1984) mit Frau und Tochter.

Der Pächterfamilie Häusler gebührt besonderen Dank dafür, dass sie sich jahrelang um die Pflege und Erhaltung der Thalhäuslkapelle kümmerte.

Herr Prof. Horst Sauerbruch, der seit 1974 Besitzer von Hs Nr. 2 ist, teilte ergänzend zur Thalhäuslkapelle folgendes mit: „Die Marienkapelle gehört jetzt auch zum Haus Nr. 2, wurde renoviert, bekam wieder ein Tonnengewölbe und eine runde Apsis. Prof. Hermann Kaspar aus München malte sie neu aus: Es ist die Mutter Gottes in der Art der „ immer-währenden Hilfe“ mit einem anbetendem Stifterpaar und zwei Engeln mit einer Marienkrone und dem Hl. Geist, dargestellt. Die Mariendarstellung entspricht so der Votivtafel von 1830.

1984 wurde die Kapelle von Prälat Anton Maier neu der Mutter Gottes geweiht.

Einige Kuriositäten aus früherer Zeit

Thalhäusl gehört zum Landkreis Miesbach, liegt im Bereich der ehemaligen Gemeinde Hundham und gehört seit der Gemeindereform 1976 zur Gemeinde Fischbachau.

Standesamtlich heiratet man z.B. im Standesamt Fischbachau, kirchlich wird man aber in der zuständigen Kirche Feilnbach getraut.

Früher konnte man mit der Lokalbahn von Feilnbach nach Bad Aibling fahren und von dort aus über Rosenheim oder Holzkirchen überall hinkommen.

Wenn ein „Thalhäusler" das Zeitliche segnet, dann wird er in Lippertskirchen zur letzten Ruhe gebettet. Und bevor es soweit kommt, besucht er in seiner Jugend die Volksschule in Bad Feilnbach, weil Thalhäusl ebenso wie Wetzlsberg, Sonnenleiten, Kogl, Engelsried und Schnellsried zum Schulverband Feilnbach gehört.

Das Wasser läuft von Weißenbach nach Thalhäusl hinunter, der Postbote kommt von Feilnbach herauf. (Lehrer Kohlmann).